Bau und StreckeneröffnungAm 1. August 1860 wurde die 28,24 km lange Teilstrecke von Eitorf über Dattenfeld nach Au (Sieg) von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaftin Betrieb genommen. Die 166,2 km lange Gesamtstrecke von Deutz nach Gießen wurde am 12. Januar 1862 eröffnet.
Das Empfangsgebäude Herchen
Das Empfangsgebäude aus Backstein ging mit Eröffnung der Bahnstrecke 1860 in Betrieb. Es verfügte über die üblichen Räume in Erdgeschoss. Es gab einen Warteraum, Fahrkarten- und einen Gepäckschalter. Im Obergeschoss gab es vier Wohnungen für die Bahnbediensteten. Im Anbau, ebenfalls aus Backstein, befindet sich der Güterschuppen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Anfang des neunzehnten Jahrhunderts baute man im Bahnhof zwei mechanische Stellwerke, die heute nicht mehr existieren. Dafür wurde im Empfangsgebäude ein Stellwerksraum gebaut. Ein modernes Stellwerk ist heute noch in Betrieb. In der Nähe des Stationsgebäudes gab es ein Toilettenhaus mit zusätzlicher Waschküche und einem Ziegen- und Schafstall. •Auf der Fläche des früheren Güterschuppens befindet sich heute ein „Park&Ride“ Parkplatz.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Stationsgebäude ist weitgehend in seinem Urzustand erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz.
Bilder Herchen
Luftaufnahme
Bahnstation Herchen
Herchen - Bf - KHECW2 : 63D3 : KS33-Aug03
Planung und KonzessionPreußen war stark interessiert, die Eisenerzvorkommen an der Sieg zu den Hüttenwerken im Rheinland und dem Ruhrgebiet zu verbinden. Dazu kam noch, dass Wetzlar eine Enklave war, die es galt besser an das Kernland zu binden. Die Planungsarbeiten begannen 1840.Durch Preußisches Gesetz von 18. April 1855 (Preußisches Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußisches Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr 33 Seite 564) erhielt Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Deutz nach Gießen.