Bau und StreckeneröffnungAm 15. September 1879 wurde die 57,27 Kilometer lange „Wuppertaler Nordbahn“ durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) von Düsseldorf-Derendorf Blockstelle bis nach Dortmund Süd eröffnet. Die Strecke der RhE verlief nördlich der Eisenbahnstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) und war hauptsächlich für den Güterverkehr ausgelegt, während der Personenverkehr eine untergeordnete Rolle spielte.Der Bahnhof lag in einer engen Kurve direkt am Wichlinghauser Viadukt.
Das Empfangsgebäude Wuppertal-Wichlinghausen
Das traufenständige Fachwerkgebäude von 1879 mit Schieferschindeln verkleidet, besaß einen zweistöckigen Mittelbau, der von jeweils einem einstöckigen Anbau ergänzt wurde. Das Gebäude hatte Satteldächer, deren Giebel mit Holz verschalt und teilweise über eine Holzverzierung verfügten. Den Mittelbau mit seinen auf beiden Stockwerken großen Rechteckfenstern konnten die Reisenden über seitlich angelegte Treppenaufgänge in den Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter gelangen. Im rechten Anbau gab es möglicherweise eine Bahnhofsgaststätte mit separatem Eingang. Im Obergeschoss lag die Wohnung des Stationsvorstehers. Weitere Diensträume befanden sich im linken Anbau. Der Hausbahnsteig erhielt eine Überdachung.Der Bahnhof Wichlinghausen gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1880 wurde der Bahnhof in Barmen-Wichlinghausen umbenannt.•Am 20. Mai 1884 eröffnete die BME ihre 27 Kilometer lange Strecke nach Hattingen (Ruhr).•Am 3. Februar 1890 eröffnete die Preußische Staatsbahn (P.St.B) eine 3,28 Kilometer lange s-förmige „Schwarzbachtrasse“ nach Wuppertal-Oberbarmen. Der Bahnhof wurde zum Keilbahnhof.•1929 baute die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) ein Stellwerksgebäude [Owb] westlich des Stationsgebäudes.•Im Bahnhof entstanden zwei weitere Stellwerke sowie einen Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel vom Stationsgebäude aus erreichbar war. Der Bahnhof hatte einen umfangreichen, mehrgleisigen Güterbahnhof mit mehreren Gleisanschlüssen zu verschiedenen Firmen sowie einen Lokschuppen.•1930 erfolgte die Umbenennung in Wichlinghausen.•1943 wurde das Stationsgebäude durch Bombentreffer zerstört.•1950 benannte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Bahnhof in Wuppertal-Wichlinghausen um.
Das zweite Empfangsgebäude
Das einem Pavillon ähnliche Stationsgebäude unterhalb der Bahnsteige von 1964 nach Entwurf vom Architekten Klaus-Peter Westermann errichtet, war ein einstöckiger Flachbau in Seitenlage. Es war ein Bauwerk aus geschlossenen Wandflächen und transparenten Glaszonen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Um 1970 ließ die Deutsche Bundesbahn (DB) das Stellwerksgebäude von 1929 abreißen.•Bereits Anfang der 1970er-Jahre schloss die DB den Fahrkartenschalter.•Am 30. November 1979 wurde der Personenverkehr nach Hattingen eingestellt.•Am 29. September 1984 stellte die DB den Personenverkehr der Strecke nach Hattingen ein. Der letzte Güterzug fuhr am 30. September 1989. Anschließend baute die DB die Gleise zurück.•Am 27. September 1991 stellte die Bundesbahn den Betrieb auf der gesamten Strecke ein und verkaufte das Stationsgebäude an eine Spedition.•Im Jahr 2020 wurde das Gebäude von 1964 abgerissen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenVom einst wichtigen Bahnhof sind nur noch die zwei überdachten Bahnsteige erhalten. Es entstand ein großer Outdoor-Parkkur im ehemaligen Gleisbereich. Das umgebaute Empfangsgebäude aus den 1970er-Jahren ist noch in der „Luftaufnahme“ (oben rechts) vorhanden. Im Jahr 2022 waren nur noch die Grundmauern von Gebäude zu sehen.