Bau und StreckeneröffnungDer Bahnhof Vohwinkel wurde von der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft (DEE) am 10. April 1841 eröffnet. Er lag an der 27 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Elberfeld (heute Wuppertal Hbf).
Das Empfangsgebäude Vohwinkel
Das auf T-Förmigem Grundriss errichtete Bahnhofsgebäude stand entgegen der üblichen Bauweise parallel zur Straße. Ein durch Weichen und Drehscheibe mit einem Überholgleis verbundenes Ladegleis mit Wagenremise lag nördlich an der Straße. An den Gleisen gab es nur die Wasserstation. Da der zweistöckige Gebäudeteil parallel zur Straße lag, wurde der einstöckige Gebäudeflügel mit Flur, Kasse, Packkammer und Passagiersaal rechtwinklig zum Vorderteil errichtet. Dahinter gab es noch eine offene Halle. Neben der Packkammer lag ein Dienstraum, der als Gepäckschalter diente. Im zweiten Stockwerk befand sich die Wohnung des Kassierers. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Kurz nach Eröffnung der Strecke wurde die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft zahlungsunfähig und wurde von der Bergische-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) übernommen.•Auch bei der BME herrschte Geldknappheit, aber auch Missmanagement. Aus diesem Grund beteiligte sich der preußische Staat mit 25 Prozent an der Gesellschaft und gewährte ein größeres Darlehen. Dafür musste die Betriebsführung am 14. September 1850 an die neue königliche Direktion der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft abgegeben werden.•Am 1. Dezember 1847 eröffnete die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft (PWE) ihre 30 Kilometer lange eingleisige Strecke zwischen Steele (heute Essen-Steele) und Vohwinkel. Die Bahnhofsanlagen der PWE lagen im Norden und blieben getrennt. Dafür wurde die Gleisanlage erweitert und ein Übergabegleis verlegt. Der Bahnhof wurde zum Trennungsbahnhof.•Am 1. Januar 1863 wurde die PWE von der BME übernommen.•Die 35 Kilometer lange Strecke von Vohwinkel nach Mülheim (Rhein) heute Köln-Mülheim, eröffnete die BME am 8. April 1868. Damit verliefen zwei Hauptbahnen sowie zwei Nebenbahnen durch die Station Vohwinkel.Das zweite Empfangsgebäude Wuppertal-Vohwinkel1873 entstand etwas weiter südlich der alten Betriebsstelle ein neuer, mehrgliedriger Putzbau mit Fugenschnitt in Seitenlage im Stil des Klassizismus. Es hatte einen giebelständigen, zweistöckigen Mittelbau, der durch zwei ebenfalls zweistöckige Flügelbauten durch einstöckige und traufenständige Verbindungsbauten flankiert wurde. Die Fenster des Erdgeschosses besaßen Rundbogenfenster. Der mittlere Gebäudeteil hatte ein dreitüriges Eingangsportal. Die Obergeschosse verfügten über Rechteckfenster. Der Bahnhof besaß einen Lokomotivschuppen mit Drehscheibe und einen Güterschuppen. Am Ostkopf befand sich eine Verladerampe für Kalkstein.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Mit Eröffnung der 30 Kilometer langen Prinz-Wilhelm-Eisenbahn zwischen Essen und Vohwinkel am 27. Dezember 1847 wurde Vohwinkel zum Trennungsbahnhof.•Am 15. November 1887 eröffneten die Preußische Staatseisenbahnen ihre Teilstrecke der „Korkenzieherbahn“ zwischen Wald (heute Solingen-Wald) und Vohwinkel. Die 22 Kilometer lange Gesamtstrecke ging am 12. Februar 1890 in Betrieb.•Zwischen 1868 und 1892 erweiterte man die Bahnanlagen mehrmals.•Am 12. Februar 1890 wurde die 22 Kilometer lange „Korkenzieherbahn“ zwischen Vohwinkel und Weyersberg (später Solingen Süd) eröffnet.•Im Oktober 1897 begannen die Planungsarbeiten für einen neuen Bahnhof. Die Gleise sollten dabei hochgelegt werden.•Seit 1903 beginnt in der Nähe des Vohwinkeler Bahnhofs die Wuppertaler Schwebebahn.Das dritte Empfangsgebäude1908 ging das nach Plänen des Gemeinen Oberbaurats Alexander Rüdel entworfene Stationsgebäude in Betrieb. Der Putzbau in Keillage wurde im Winkel der Strecken errichtet. Die Gliederungen wurden in Heilbronner Sandstein ausgeführt, die Dächer mit Schiefer gedeckt. Der sakrale Giebel mit Windfang vor der Eingangshalle und der Uhrenturm auf dem Dachreiter gaben dem Bauwerk eine besondere Note. Das äußere Erscheinungsbild des Stationsgebäudes auf unregelmäßigem Grundriss war konträr zu seinem mustergültigen und funktionellen Inneren. Die Diensträume lagen in einem Gebäude in der Keilspitze. In der Schalterhalle gab es Fahrkarten- und Gepäckschalter. Von dort gelangte man in die Personentunnel mit Toiletten und Baderäumen zu den hochgelegten Bahnsteigen. Am Hallenende lagen die Warteräume mit Bahnhofsrestaurant. Für Eilgut, Post und Gepäck gab es eigene Tunnelverbindungen.Auf den überdachten Inselbahnsteigen befanden sich Bauten für die Aufsicht, größere Toiletten sowie Warte-, Schank- und Friseurräume, damit die Reisenden den Bahnsteig nicht verlassen mussten.Südlich des Bahnhofsplatzes befand sich die Eilgutabfertigung, nördlich das Bahnpostgebäude.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse I.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Ab 1930 benannte die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) den Bahnhof in Wuppertal-Vohwinkel um.•Nach 1945 baute man die Güteranlage und einen zehnständigen Ringlokschuppen wieder auf. •In den 1960er Jahren nahm der Güterverkehr zunehmend ab.•1964 ging das moderne Stellwerk gegenüber dem Rundlokschuppen in Betrieb.•1965 wurde die Strecke von Düsseldorf nach Hagen elektrifiziert.•Im Jahr 2002 eröffnete die neue S-Bahn Linie nach Essen. •2014 wurde der Bahnhofsvorplatz umgestaltet.•2015 riss die Deutsche Bahn AG den Ringlokschuppen ab. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude von 1908 steht seit 1986 und der Eilgüterschuppen (er ist im Bild unten auf der rechten Seite zu sehen) seit 1980 unter Denkmalschutz.
Planung und KonzessionDurch Preußische Bestätigungsurkunde vom 23. September 1837 für das Statut der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft erhielt die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Erkrath - Hochdahl - Gruiten - Blockstelle Linden - Wuppertal-Vohwinkel.Durch Vertrag vom 22. September 1856 ging die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft am 1. Januar 1857 in das Eigentum der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft über (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1857 Nr 32 Seite 475)Durch Preußische Konzession vom 4. September 1864 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1864 Nr 37 Seite 591) erhielt die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Gruiten - Solingen-Ohligs - Opladen.Durch Preußische Konzession vom 2. Mai 1845 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1845 Nr 15 Seite 259) erhielt die Prinz-Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Wuppertal-Vohwinkel Pbf - Blockstelle Stellwerk X - Aprath - Blockstelle Oberdüssel - Bezirksgrenze - Kupferdreh.Durch Vertrag vom 6. Dezember 1862 (Bestätigungsurkunde vom 16. Februar 1863) ging die Prinz Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft am 1. Januar 1863 an das Eigentum der Bergisch -Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft über (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1863 Nr 5 Seite 77)Durch Preußisches Gesetz vom 21. Mai 1883 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1883 Nr 15 Seite 85) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Abzw von Solingen Hbf nach Wald.Durch Preußischen Staatshaushalt Extraordinarium 1901 erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zur Verlägerung der Strecke Solingen Hbf - Wuppertal-Vohwinkel Pbf.