Bau und Streckeneröffnung Am 1. Juni 1874 wurde unter der Leitung von Oberbaurat Carl Julius Abel die Eröffnung der Streckenabschnitte Brötzingen - Calw und Nagold über Wildberg (Württ) nach Hochdorf der „Nagoldtalbahn“ von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) in Betrieb genommen. Das Empfangsgebäude Wildberg (Württ) Das traufenständige, zweistöckige Gebäude mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) und Satteldach wurde 1874 in Betrieb genommen. Es besaß ein Erdgeschoss aus rotem Sandstein mit Segmentbogenfenstern und Türen. Das Obergeschoss und das Mezzanin verfügten über Rechteckfenster und waren aus Fachwerk mit Holz verschindelt worden Ein Treppenhaus führte zu den Obergeschossen, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Direkt neben dem Stationsgebäude gibt es ein einstöckiges, dreigliedriges Abtrittsbauwerk. Es besteht aus einer überdachten Wartehalle auf H-förmigen Grundriss, die beidseitig durch quadratische Eckbauten aus rotem Sandstein mit Walmdach errichtet wurde. Ein separater Güterschuppen befand sich im Norden. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • 1893 erhielt der Bahnhof ein Kurbelwerk zum Bedienen der Schrankenanlage. • 1977 wurde das Stellwerk von 1893 durch ein neues Stellwerk ersetzt. • 1989 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) ein neues Stellwerk. • 2011 ersetzte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerk von 1989 durch ein modernes, ferngesteuertes Stellwerk für die Schrankenanlage. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Wesentlichen im Zustand von 1874 erhalten. Das Abortgebäude ist mittlerweile in Baden-Württemberg sehr selten geworden. Ähnliche Bauwerke gibt es noch in Beuron und Lorch (Württ). Der Güterschuppen wurde abgerissen und durch ein modernes Gebäude ersetzt.