Bau und StreckeneröffnungSchon seit 1652 gab es die Eisenerzgrube Eupel. Durch ihre Nähe zur geplanten Eisenbahnstrecke stand es fest, dass in Grubennähe eine Bahnstation gebaut werden sollte. Am 10. Januar 1861 wurde die 11,70 km lange Strecke von Wissen (Sieg) über Niederhövels nach Betzdorf (Sieg) von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) in Betrieb genommen.
Das Empfangsgebäude Niederhövels
Das Empfangsgebäude war im Bogenstil gebaut worden und besaß einen einstöckigen, giebelständigen Mittelbau, der von zwei traufenständigen Seitenflügeln flankiert wurde. Im Bahnhof gab es einen Güterschuppen. Der Bahnhof, der sich unmittelbar an der Grube Eupel befand, diente hauptsächlich zum Abtransport von Eisenerz. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Über eine Feldbahn wurde das Eisenerz zu einer erhöhten Verladerampe, die sich neben dem Stationsgebäude befand, nach Niederhövels transportiert. Dafür hatte man eigens ein Ladegleis verlegt (Bild rechts oben).•1872 übernahm die Firma Krupp die Grube, die dann bis zur Schließung im Jahr 1964 das Eisenerz förderte.•Die Strecke wurde 1978 elektrifiziert. Ein neuer Stellwerkanbau auf dem Hausbahnsteig ersetzte das alte Stellwerksgebäude, das 1978 abgerissen wurde.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist leider nur noch in den Grundzügen von 1861 erkennbar, da die Bogenfenster gegen moderne Rechteckfenster ersetzt und das Gebäude verputzt wurde. Der einzige Anhaltspunkt, dass es sich um das alte Stationsgebäude handelt, sind die eng gesetzten, drei länglichen Fenster im Giebel des Mittelbaus.
Bahnhof mit Erzverladung
Luftaufnahme
Bilder Niederhövels
Bahnstation Niederhövels
Niederhövels - Bf - ENDVW2 : 64BD3 : KS33-Aug03
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.