Die Kleinbahn „Bremervörde-Osterholz“(KBO) baute die 47,8 km lange Bahnstrecke von Bremervörde nach Osterholz-Scharmbeck Ost in zwei Abschnitten. Am 23. Juni 1909 wurde der Abschnitt nach Gnarrenburg und am 9. Februar 1911 die Gesamtstrecke bis Osterholz eröffnet. Das im „Worpsweder“ Jugendstil gebaute Empfangsgebäude entstand 1910 und wurde von Heinrich Vogler entworfen. Er plante auch die gesamte Inneneinrichtung des Bahnhofs. Vogler gehörte zur 1889 gegründeten Künstlerkolonie, der er sich 1895 anschloss. Der Güterschuppen ist an das Stationsgebäude angebaut. Dahinter befinden sich ein separates Toilettenhäuschen und eine Waage für Straßenfahrzeuge. Der Güterverkehr war die Haupteinnahmequelle (66 %) der Kleinbahn. Sie wurde durch den Transport von Torf, Produkte der Ziegeleien und Glasfabriken sowie von landwirtschaftlichen Erzeugnissen erreicht. Die restlichen Einnahmen erwirtschaftete der Personenverkehr. Der Bahnverkehr wurde 1973 eingestellt. Heute wird die Strecke als Museumsbahn mit dem „Moorexpress“ betrieben.Das Stationsgebäude wurde 1978 komplett renoviert und in seinen Urzustand gebracht. Weiter Renovierungen gab es 1989, 1996, 1997 und 2010. 2014 übernahm ein Ehepaar den Bahnhof und betreibt ihn als Restaurant.Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Bilder Worpswede
Bahnhof von 1910
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 9. Februar 1911 nach Worpswede. Also 76 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Worpswede hatte zu diesem Zeitpunkt 813 Einwohner (Ende 2016 waren es 9.262 Einwohner).